Der Schimmelpilz
Was sind Schimmelpilze?
Mit Schimmelpilzen wird keine exakte Pilzgattung bezeichnet, sondern man fasst umgangssprachlich all jene Pilze zusammen, die ein schnell wachsendes und sichtbares Fadengeflecht (Myzel) auf befallenen Oberflächen bilden. Charakteristisch ist ein flaumiger oder staubiger Belag, der von weiß, grau bis tiefschwarz oder gelb, grün, blau bis leuchtend rot erscheinen kann. Pilze eroberten eine große ökologische Nische, so dass die Biologie ihnen das 3. Reich, zwischen den der Bakterien und Pflanzen zuspricht.
Typisch ist ihr Vorkommen auf verdorbenen Lebensmitteln (z. B. Brot, Früchten, Milchproduckten), feuchtem Holz oder Wänden. Feuchtigkeit ist die Voraussetzung für die Ausbreitung von Schimmelpilzen. Schimmelpilze bauen dabei organisches Material ab und erweisen sich hierbei als Verwertungsspezialisten, da Pilze selbst für Bakterien schwer verdauliches, wie beispielweise pflanzliche Zellulose, oder das im Holz enthaltene Lignin mithilfe ihrer Enzyme abbauen können.
Schimmelpilze setzten sich größtenteils aus der Familie der Ascomyceten (Schlauchpilze) und Zygomyceten (Jochpilze) zusammen. Genauer jedoch von deren sogenannten ungeschlechtlichen Erscheinungsformen, den sogenannten Deuteromycetes (früher als fungi inperfekti bezeichnet) zusammen. Bekannte Vertreter sind Mucor Arten (Köpfchenschimmel), Aspergillus Arten (Gieskannenschimmel), Penicilien Arten (Pinzelschimmel) oder den Schimmelarten welche ein dunkles Myzel bilden und auch gerne in die Gruppe der Dematiaceae (Schwärzepilze) zusammengefasst werden. Leider ist die Einteilung und taxonomische Zuordnung der einzelnen Pilze mehr als verwirrend, weil sie historisch gewachsen und nicht systematische geprägt sind, sodass man auch schon von der „mykologischen Sprachverwirrung“ spricht. Zusätzlich sind die Zuordnungen einiger Pilze durch die heutigen Möglichkeiten der DNA-Analytik im Wandel begriffen und sich die taxonomische Einteilung in der Mikrobiologie in einer Phase der Neuorientierung befindet. Davon sollte sich der Leser jedoch nicht irritieren lassen, da dies für die grundsätzliche Problembetrachtung eines Schimmelpilzbefalls in Gebäuden von untergeordneter Bedeutung ist und die Beurteilung der einzelnen Art getrost der Fachfrau oder dem Fachmann überlassen kann.
Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilze?
Bei der Betrachtung des gesundheitlichen Risikos durch Schimmelpilze muss man sich zuerst die Folgen eines Schimmelpilzbefalls vergegenwärtigen.
Je nach Art, können Schimmelpilze durch ihre Sporen allergenisierend wirken und im Extremfall bei Personen mit einem gestörten Immunsystem Infektionen (Besiedelung des menschlichen Körpers) auslösen oder die Zellwandbestandteile sind in der Lage entzündliche Prozesse auszulösen. Einige Schimmelpilze bilden unter bestimmten Bedingungen Mykotoxine (Pilzgifte), welche besonders bei unsachgemäßen Sanierungsarbeiten Intoxikationen verursachen können. Ein Schimmelpilzbefall führt durch die flüchtigen Stoffwechselprodukte (MVOC) der Pilze häufig zu ernsthaften und lang andauernden Geruchsproblemen.
Dabei sollte berücksichtigt werden, dass nicht nur Schimmelpilze auf feuchten Materialien wachsen, sondern auch Bakterien, quasi den Konkurrenten der Schimmelpilze, welche ebenso ein gesundheitliches Risiko für die Bewohner darstellen. Umgangssprachlich wird jedoch in der Regel nicht differenziert und daher auch statt umständlich von Bakterien und Pilzen oder mikrobiell befallen, von einem Schimmelpilzbefall gesprochen.
In der wissenschaftlichen Literatur werden als Folge von einem Schimmelpilzbefall für die Bewohner die unterschiedlichsten und leider unspezifischen Symptome aufgezählt. Vorsichtig sollte man jedoch mit Informationen über Zuordnungen spezifischer Gesundheitsrisiken zu einzelnen Schimmelpilzen sein, da ein mögliches toxisches oder allergenes Potenzial einer Schimmelpilzart je nach Wachstumsphase, genetische Veranlagung oder den Umgebungsbedingungen unterschiedlich ausgeprägt ist.
Aus epidemiologischen Untersuchungen geht hervor, dass ein Zusammenhang zwischen feuchten Wohnungen, dem Schimmelpilzbefall und einer konkreten Gesundheitsgefährdung für die Bewohner besteht. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob der Schimmelpilzbefall sichtbar (z.B. an der Wandoberfläche) oder verdeckt (hinter Möbeln oder in Bauteilen) oder gar für das bloße Auge nicht sichtbar ist.
Kein direkter Zusammenhang besteht hingegen zwischen einer bestimmten Konzentration von Sporen einer Schimmelpilzart in der Raumluft und einer direkten Gesundheitsgefahr für den jeweiligen Bewohner. Zwar lassen sich einzelne Pilzarten als mögliche Mykotoxinbildner, mit einem allergischen Potenzi-al oder gar mit einem potenziellen Infektionsrisiko beschreiben, aber Mykotoxine werden eben nur unter bestimmten Bedingungen gebildet, nicht jedes Immunsystem reagiert auf potenziell allergene Pilzsporen gleich und ein gesundes Immunsystem wehrt einen Pilzangriff erfolgreich ab.
Dies hat zur Folge, dass keine allgemeinen Grenzwerte für Schimmelpilze in der Raumluft abgeleitet werden können, da man auch nicht sicher festlegen kann, welche Konzentration für den Einzelnen noch eine ungefährliche Dosis darstellt. Die WHO-Leitlinien zur Innenraumluftqualität, sowie das Umweltbundesamt ziehen daher den gleichen Schluss, dass ein flächiger Pilzbefall in einem Gebäude grundsätzlich ein mögliches Gesundheitsrisiko für die Bewohner darstellt. Raumluftuntersuchungen werden daher in erster Linie eingesetzt, um Hinweise auf einen versteckten nicht sichtbaren Befall zu erhalten oder um sicherzustellen, dass eine Schimmelpilzsanierung erfolgreich war. Da man den Wirkungsmechanismus nicht genau kennt, sollte im Mittelpunkt nicht die Vermeidung einer Raumluftbelastung stehen, sonder das Erkennen und Beseitigen des Schimmelpilzbefalls selbst.
Depressiv durch Schimmelpilz?
Feuchte,schimmelbefallene Wohnungen machen nicht nur körperlich krank.
Eine derart ungesunde Umgebung greift auch die Psyche an.
Einen Grund für den Zusammenhang sieht der Forscher darin, dass die Betroffenen sich oft ihrer Wohnsituation ausgeliefert fühlten. Ein weiterer Faktor seien gesundheitliche Probleme, die auf Schimmelpilze zurückgehen, zum Beispiel Asthma, chronische Müdigkeit und Erkältungen oder Halskrankheiten. „Wenn man sich krank fühlt und das Gefühl hat, an der Situation nichts ändern zu können, kann das die seelische Gesundheit beeinträchtigen“, glaubt der Epidemiologe.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler klären, ob Schimmel tatsächlich direkt Depressionen auslöst. „Das würde mich nicht sehr überraschen“, sagt Edmond Shenassa. Schimmelpilze enthalten Giftstoffe, die das Nervensystem beeinflussen könnten und damit auch die Gehirnregion, die unter anderem Impulskontrolle, Gedächtnis, Sexual- und Sozialverhalten steuert.
Einen Grund für den Zusammenhang sieht der Forscher darin, dass die Betroffenen sich oft ihrer Wohnsituation ausgeliefert fühlten. Ein weiterer Faktor seien gesundheitliche Probleme, die auf Schimmelpilze zurückgehen, zum Beispiel Asthma, chronische Müdigkeit und Erkältungen oder Halskrankheiten. „Wenn man sich krank fühlt und das Gefühl hat, an der Situation nichts ändern zu können, kann das die seelische Gesundheit beeinträchtigen“, glaubt der Epidemiologe.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler klären, ob Schimmel tatsächlich direkt Depressionen auslöst. „Das würde mich nicht sehr überraschen“, sagt Edmond Shenassa. Schimmelpilze enthalten Giftstoffe, die das Nervensystem beeinflussen könnten und damit auch die Gehirnregion, die unter anderem Impulskontrolle, Gedächtnis, Sexual- und Sozialverhalten steuert.
Egal,ob im Bad,in der Küche oder im Schlafzimmer:Schimmel sieht nicht nur häßlich aus,sondern macht auch
seelisch krank.Das ergab eine Analyse der Angaben von mehr als 6000 Europäern in acht Städten.
Ergebnis:Je feuchter und schimmliger die Umgebung,desto häufiger gaben die Befragten an,unter Symptomen
einer Depression wie Appetitlosigkeit,geringem Selbstbewusstsein und Schlafstörungen zu leiden.
Der Zusammenhang überraschte die Forscher,denn er blieb auch erhalten,nachdem sie andere Faktoren
harausgerechnet hatten,die eine Depression begünstigen können,etwa Arbeitslosigkeit oder Überbevölkerung.
Doch das Gegenteil war der Fall."Die Studie macht deutlich,dass der Wohnraum ein Indikator für Gesundheit
und auch psychische Gesundheit ist",betont Edmond Shenassa von der Brown University in Providence
im US-Bundesstaat Rhode Island.
Dem Schimmel ausgeliefert
Einen Grund für den Zusammenhang sieht der Forscher darin,dass die Betroffenen sich oft ihrer
Wohnsituation ausgeliefert fühlten.Ein weiterer Faktor seien gesundheitliche Probleme,die auf Schimmelpilze
zurükgehen,zum Beispiel Asthma,chronische Müdigkeit und Erkältungen oder Halskrankheiten.
"Wenn man sich krank fühlt und das Gefühl hat,an der Situation nichts ändern zu können,kann das die
seelische Gesundheit beeinträchtigen",glaubt der Epidemiologe.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler klären,ob Schimmel tatsächlich direkt Depressionen auslöst.
"Das würde mich nicht sehr überraschen",sagt Edmond Shenassa.
Schimmelpilze enthalten Giftstoffe,die das Nervernsystem beeinflussen könnten und damit auch die
Gehirnregion,die unter anderem Impulskontrolle,Gedächtnis,Sexual- und Sozialverhalten steuert.